Künstlerische Leitung

Die künstlerische Leitung entwickelt vor allem die von Haus Marteau angebotenen Veranstaltungen weiter und steht in engem Kontakt mit den Dozentinnen und Dozenten.

Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Sadlo
Das Engagement des Weltklassekünstlers Peter Sadlo für Haus Marteau war herausragend. (Foto: Wolf-Dietrich Weissbach)
Prof. Christoph Adt
Der ehemalige Präsident der Musikhochschule Nürnberg Christoph Adt hat die künstlerische Leitung inne. (Foto: Frank Wunderatsch)

Prof. Dr. Günther Weiß war erster Künstlerischer Leiter (1982 bis 2007) der Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau.

Sein Wunschnachfolger Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Sadlo trug von 2007 bis zu seinem frühen Tod 2016 wesentlich zur Weiterentwicklung der Einrichtung bei.

Seit 2017 steht Prof. Christoph Adt dem Bezirk Oberfranken mit Rat und Tat zur Seite.

Prof. Christoph Adt (seit 2017)
Prof. Christoph Adt
Christoph Adt übernahm die künsterlische Leitung von Haus Marteau mit dem Beginn der Umbaumaßnahmen. (Foto: Martin Köppl)
Zitate von Christoph Adt

Im Jahr 2017 übernahm Christoph Adt die künstlerische Leitung von Haus Marteau und war unmittelbar mit den begonnenen Umbaumaßnahmen der Internationalen Musikbegegnungsstätte befasst.

Dabei brachte er seine langjährige Erfahrung bei der Planung und Beaufsichtigung von Bauvorhaben als Vizepräsident der Hochschule für Musik und Theater München ein. Während der Kursbetrieb wegen der Umbaumaßnahmen nach Bad Steben ausgelagert war, konnte er Christian Wetzel, Clara Dent-Bogányi, Benjamin Appl und Hannes Läubin als neue Dozentinnen und Dozenten gewinnen.

Christoph Adt wurde 1956 in Stuttgart geboren und studierte dort zunächst Chemie und Biologie, bevor er zur Musikwissenschaft und Schulmusik wechselte. Daran schloss sich ein Kapellmeisterstudium bei Thomas Ungar in Stuttgart und Ferdinand Leitner in Salzburg an. Seitdem übernahm Adt unter anderem Lehraufträge für Violine und dirigierte diverse namhafte Chöre und Orchester wie zum Beispiel das Rumänische Rundfunkorchester in Bukarest oder das Japan Philharmonic Orchestra in Tokio. Als Dirigent wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ersten Preis beim Internationalen Dirigierwettbewerb in Lugano. 1998 wurde er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater München berufen und 2017 zum Präsidenten der Hochschule für Musik Nürnberg gewählt. Diese Funktion hatte er bis 2021 inne.

Kontakt
Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Sadlo (2007-2016)

Peter Sadlo trug mit seiner Entschlossenheit und Tatkraft wesentlich zur Weiterentwicklung der Einrichtung bei. So initiierte er 2010 die Konzertreihe „Haus Marteau auf Reisen“, die die Arbeit der Internationalen Musikbegegnungsstätte an Orten in ganz Oberfranken erlebbar macht. Gemeinsam mit dem Label solo musica brachte er mit CD-Aufnahmen das kompositorische Schaffen Henri Marteaus verstärkt an die Öffentlichkeit. Die Geschichte von Haus Marteau und das kompositorische Vermächtnis von Henri Marteau waren Peter Sadlo ebenso wichtig wie die künstlerisch-pädagogische Arbeit, die sich in zahlreichen Meisterkursen und bewegenden Konzerten zeigte. Durch seine Vermittlung kamen unter anderem Christian Altenburger, Daniel Gaede, Bernd Glemser, Dag Jensen, Wolfgang Manz, Andreas Schablas, Ingolf Turban und Markus Wolf als Dozentinnen und Dozenten ins Haus Marteau. Er war überzeugt davon, dass Haus Marteau nur mit einem neuen Konzertsaal und weiteren Übungsräumen gut für die Zukunft gerüstet ist. Den Umbau des Untergeschosses und den Bau des Konzertsaals brachte er planerisch auf den Weg.

Peter Sadlo wurde 1962 in Zirndorf geboren. Seine außergewöhnliche musikalische Begabung zeigte sich schon mit drei Jahren, als er die Kochtöpfe seiner Mutter zu einem Schlagzeug umfunktionierte. Bereits mit zwölf Jahren erhielt er Unterricht am früheren Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg. Später studierte er an der Musikhochschule Würzburg und wurde mit 20 Jahren Solopauker der Münchner Philharmoniker. Er lehrte sowohl am Salzburger Mozarteum als auch an der Hochschule für Musik und Theater München als Professor. Internationale Konzerte, Preisverleihungen und Meisterkurse sind Ausdruck seines Erfolgs und seiner Weltoffenheit. Seiner fränkischen Heimat blieb er stets verbunden – so gab er seinen ersten Meisterkurs in Haus Marteau bereits 1989.

Seine Begeisterung für Musik und Haus Marteau wirkte mitreißend und brachte bis zu seinem frühen Tod 2016 die künstlerische Arbeit der Musikbegegnungsstätte zahlreichen Menschen in ganz Oberfranken näher.

Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Sadlo
Peter Sadlos Begeisterung für Musik und sein Engagement für Haus Marteau war für viele Mensche inspirierend und mitreißend. (Foto: unbekannt)
Zitate von Peter Sadlo
Prof. Dr. Günther Weiß (1982-2007)
Prof. Dr. Günther Weiß
Günther Weiß war maßgeblich an der Gründung der Internationalen Musikbegegnungsstätte beteiligt und viele Jahre ihr Künstlerischer Leiter. (Foto: unbekannt)
Zitate von Günther Weiß

Günther Weiß, spiritus rector von Haus Marteau, war maßgeblich am Erwerb der Künstlervilla durch den Bezirk Oberfranken beteiligt.

In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Regierungspräsidenten Wolfgang Winkler und großer Unterstützung der Oberfrankenstiftung konnte Haus Marteau für die musikpädagogische Arbeit erhalten werden. Bei der Erarbeitung des Nutzungskonzeptes stand Weiß mit voller Überzeugung hinter der Idee der Internationalen Musikbegegnungsstätte – trotz aller Zweifel, die zu Beginn insbesondere aufgrund der abgeschiedenen Lage des Hauses geäußert wurden. Dank seines Engagements und Weitblicks erlangte Haus Marteau internationales Renommee und gewann namhafte Dozentinnen und Dozenten wie Brigitte Fassbaender, Detlef Kraus, Edda Moser, Walter Nothas, Igor Ozim, Ulf Rodenhäuser, Peter Sadlo und Hariolf Schlichtig.

Günther Weiß wurde 1933 in Coburg geboren und studierte Musik und Musikwissenschaft in München, Erlangen und Chicago. Nachdem er in den 60er Jahren die Musikabteilung der damaligen Pädagogischen Hochschule in Bayreuth aufgebaut hatte, lehrte er als Professor in Freiburg und München, wo er von 1978 bis 1986 Vizepräsident war. Als Dirigent leitete er u. a. viele Jahre das Philharmonische Orchester Isartal.

Ein Vierteljahrhundert lang, von 1982 bis zu seinem Tod im Jahr 2007, prägte er die Musikbegegnungsstätte und machte sie zu einer festen Größe in der Musikwelt. Seine aufwendig recherchierte umfangreiche Biografie „Der große Geiger Henri Marteau“ sowie die von ihm ins Leben gerufene Schriftenreihe „Mitteilungen des Hauses Marteau“ begründeten die wissenschaftliche Aufarbeitung von Marteaus Leben und Wirken.

Auch als Gründer und langjähriger Leiter des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken (JSO) bereicherte er das kulturelle Leben der Region und brachte manche Musikerkarriere auf den Weg. Für sein vielfältiges Engagement erhielt er 1992 den Kulturpreis der Oberfrankenstiftung.

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