1911 war Henri Marteau auf Einladung eines Freundes, des Dortmunder Musikdirektors Georg Hüttner, in dem kleinen Städtchen Lichtenberg zu Gast. Hüttner stammte aus dem nahe gelegenen Schwarzenbach am Wald und besaß am Burgberg in Lichtenberg ein Ferienhaus.
Bald darauf kaufte Henri Marteau mehrere Grundstücke am Rand des Ortes und teilte seiner Frau mit, sie könne sich dort ein „Sommerhäuschen“ bauen. Aus dem „Häuschen“ wurde in den Jahren 1912/13 eine stattliche Villa nach Plänen des Schweizer Architekten Hans Schwab (1875–1950). Das Sommerhaus wurde nach 1918 der dauerhafte Wohnsitz der Familie Marteau.
Mit seinen Schülerinnen und Schülern, aber auch mit seinen Kammermusikpartnern veranstaltete Marteau seit 1913 wiederholt Konzerte in Lichtenberg. So entwickelte sich eine überregional bekannte Musikszene in der kleinen Stadt.
Auch in anderen oberfränkischen Städten ist Henri Marteau häufig zu Gast gewesen. In Bad Steben, circa 3 km von Lichtenberg entfernt, konzertierte er vor allem nach dem Ersten Weltkrieg öfter. Außerdem war er im dortigen Kurpark gerne unterwegs. Weitere Konzertorte Marteaus in Oberfranken waren Bamberg, Bayreuth, Coburg, Hof, Kulmbach, Naila, Rehau und Selb.