Leider ist das kompositorische Werk Henri Marteaus nach seinem Tod 1934 größtenteils in Vergessenheit geraten. Dies zu ändern war Prof. Dr. Günther Weiß (1933–2007), dem ersten Künstlerischen Leiter von Haus Marteau seit der Anfangszeit der Internationalen Musikbegegnungsstätte, ein Anliegen. Schon zur Eröffnung des Hauses 1982 wurde eine erste Schallplatte bei Musica Bavarica eingespielt, die neben op. 13 von Henri Marteau (Klarinettenquintett c-Moll) auch op. 130 von Max Reger (Ballettsuite) beinhaltete. Auch in folgenden Schallplatten und CDs wurde der Freundschaft der beiden Künstler gedacht.
Seit 2016 veröffentlicht der Bezirk Oberfranken in Kooperation mit Solo Musica Werke Marteaus in der CD-Reihe „Henri Marteau – Entdeckung eines Romantikers“. Die CDs wurden von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern eingespielt, darunter auch Dozentinnen und Dozenten von Haus Marteau.
Zu op. 20 von Marteau schrieb Giselher Schubert in das Orchester 05/2019:
„Das ist eine vergnügliche, beschwingt-prägnant musizierte Komposition, die gleichsam ‚deutsche‘ satztechnische Gediegenheit mit ‚französischem‘ Spielwitz und Eleganz verbindet.“
Dirk Kruse (BR-Klassik, 30.10.2018) betitelte das Klarinettenquintett op. 13 als „Marteaus vielleicht schönste Komposition“ und „absolut hörenswert“. Zu Henri Marteau urteilte er insgesamt: „Dieser Komponist hat es verdient, gehört und gespielt zu werden.“ Genau dies möchte der Bezirk Oberfranken erreichen: Dass die Werke Marteaus wieder gehört und gespielt werden.