Arrangement mit dem Nationalsozialismus

Gruppenfoto vor der Villa Marteau zum 60. Geburtstag und 50. Künstlerjubiläum – zwischen Blanche (zweite Dame von links) und Henri stehen Hans Schemm und Daniela Thode.

Henri Marteaus persönliche Haltung zum Nationalsozialismus ist nicht ganz klar. Wir haben nur wenige Aussagen von ihm, die meist zum Zweck der Propaganda veröffentlicht wurden – und die vor allem seine Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik zeigen. Eine gewisse Nähe zum Nationalsozialismus ist dabei in den teilweise engen persönlichen Beziehungen zur Familie Wagner und bayerischen Kultusminister Hans Schemm erkennbar. In ihn setzten Marteaus ihre letzte Hoffnung, Henri noch eine Festanstellung an der Münchner Musikhochschule zu verschaffen, und er sorgte für mediale Aufmerksamkeit bei der Feier zum Geburtstag und Künstlerjubiläum 1934. Bei der Durchsicht der Glückwünsche zeigt sich aber auch, dass Henri Kontakt zu erklärten Gegnern und Verfolgten des NS-Regimes hielt.

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