Anfeindungen aus Naila

Flugblatt aus Naila, das zum Boykott des Konzerts am 1. Juli 1917 aufruft.

Der Erste Weltkrieg veränderte die Situation der Familie Marteau nachhaltig. Mit dem Verlust der Berliner Professur fiel das feste Einkommen weg, während seiner Internierungen konnte Henri keine Konzerte spielen, und unter Hausarrest in Lichtenberg durfte er bis Ende 1918 keinen Privatunterricht erteilen. Das für den 1. Juli 1917 angekündigten Konzert in der Lichtenberger Kirche wurde überschattet vom Hass auf den Kriegsgegner Frankreich, verkörpert in Henris Person. Ein Nailaer Flugblatt rief zum Boykott des Konzerts auf: „Denkt an unsere Soldaten, die seit fast drei Jahren gegen dieses Volk kämpfen müssen!“ Mehr als ein Jahr später unternahm er den nächsten Konzertversuch, aber erst 1919 gelang es ihm, wieder regelmäßig aufzutreten.

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